Tag der Herzlichkeit

Gestern, am Herz-Jesu-Fest (16.6.2023), wurde in Tirol und von dort ausgehend der „Tag der Herzlichkeit“ begangen. So auch in der Caritas Würzburg, deren Präsident Clemens Bieber gute Kontakte zu Tirol pflegt. Ich war von ihm zu einem Festvortrag für Caritasmitarbeitende u nd Gäste aus Politik und Kirche eingeladen.

Zunächst ließ ich mich von bing beraten. Das war die Festrede der Künstlichen Intelligenz – hier als Text und mit Ton:

Ich selbst hielt dann zum Thema „Herzlichkeit in einer herzlosen Welt. Eine kardiologische Meditation“ einen Vortrag. Wenn Sie Lust zum Nachhören haben: auf meiner Homepage oder auf meinem YouTube-Kanal. Viel Genuß!

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2 Antworten zu Tag der Herzlichkeit

  1. Ulrike Brustmann-Sieber schreibt:

    Guter Vortrag.
    PS Nebenbemerkung am Rande: bezüglich des im Vortrag erwähnten Schweineherzbildes – 1. es ist kein Band, sondern ein Präservativ 2. Mir gefällt das Bild schon vom ästhetischen Gesichtspunkt absolut nicht. Von Kunst erwarte ich mir was anderes.

  2. Brand, Hildegard schreibt:

    Wieder eine so vielperspektivische , sehr gute Meditations- Anregung!

    N paar „Kleinigkeiten“ zu einem „Nebenschauplatz“ ( sorry) bei all den vielen Perspektiven seien „hinzugefügt“…

    Zu Nietzsche:
    einige Aspekte in seiner Philosophie, vielfach in eher philosophischen Gedankensplittern, Parabeln, Gleichnissen, in starken Allegorie-Gestalten bleiben m.E. auch gerade deshalb offen für ambivalente Deutungsmöglichkeiten:

    So z.B. in “ Also sprach Zarathustra“ : „Von den drei Verwandlungen“ ( des Geistes ) .

    – Die Verwandlung vom Kame(e)le zum Löwen, vom Löwen zum Kind.
    Das Kamel: „Der tragsame Geist“ „will“ in Ehrfurcht und Duldsamkeit immer schwerer belastet werden, kniet deshalb n i e d e r – gemäß der vollständig internalisierten Anweisung „Du sollst“ , als seien es von Ewigkeit schon immer seine eigenen
    ( moralischen? ) Werte gewesen…
    Könnte es nicht stehen für eine falsche Duldsamkeit ( womöglich mit einem „falschen“, manipulierten Herztakt) und Selbst-Erniedrigung bis hin zur Selbstaufgabe und Hörigkeit in Sklaverei, was „uns“ womöglich so auch über Jahrhunderte
    “ falsch – christlich“ verkündet wurde? Eine „Werte-Haltung“, die jeglichen Widerstand gegen Ausbeutungen und Erniedrigung verhindert und eine eigene Willensantriebe im “ Herzen“ eben zu diesem Widerstand gelähmt hat ?

    Auch in dieser „tragsamen“ Haltung kann das „Herz“ todbringend überlastet werden. Vor allem ist es doch eine Entmenschlichung, eine „Entfremdung“ des „Geistes“ / des Menschen als Individuum von sich selbst .
    D e s h a l b – eine „Um-Wertung“ eines solch belastenden „Wertes“ in ein
    „Ich will“, statt einem stetigen „du sollst“ ,
    wofür die Ver- Wandlung des Kamels in einen Löwen steht — mit seinem Durst nach „Freiheit“ in der Entwicklung seines Geistes.

    Erstaunlich nun , dass Nietzsche an den Schluss seines „Gleichnisses“ nicht einen tyrannischen, mörderischen, h e r z l o s e n Machtmenschen stellt
    ( den “ raubenden Löwen“
    – etwa einen Typ wie Hitler und seine mörderischen Helfeshelfenden, so wie Nietzsches Schwester , national-sozialistisch gesonnen, Teile von Nietzsches Philosophie im Sinne der Nazis mutmaßlich redigierte und verfälschte) ,

    sondern ein Kind mit seinem intuitivem Drang zum schöpferischen Spiel ( „Unschuld ist das Kind und Vergessen….. Ja- Sagen …, zum Spiele des Schaffens…“ – so Nietzsche .)
    Das Kind – als das Urbild eines Menschen, der ü b e r die „Kamel-Tugenden“ hinauswächst, sie ablegt ( so verstanden also die „Allegorie“ des „Über-Menschen“ ) , bzw. dazu „noch nicht“ mit faschistischen Methoden abgerichtet wurde?

    Und – würde ein solches Kind nicht auch ein großes Potenzial für ein großes mitleidiges Herz entwickeln können – gepaart aber mit der Kraft zum aktiven Widerstand gegen Unterdrückung und herzlose Ausbeutung ? Pädagogik und Entwicklungspsychologie ist hier gefragt…

    ( Ganz abgesehen von der Schilderung – auch wenn diese nur eine Legende oder den Beginn seiner Krankheit markierte – dass Nietzsche weinend ein Pferd umarmt haben soll, dann zusammenbrach, das von seinem Herrn grausam zum Weitergehen ausgepeitscht worden sein soll. )

    Und auch Karl Marx spricht ja als Ökonom u n d Philosoph im 19.Jahrhundert von einer Welt, die „herzlos“ ist angesichts von ökonomischen, gesellschaftlichen, sozialen Ausbeutungszuständen in Klassengegensätzen, die wegen der mehrfachen Entfremdungen aufgehoben werden müssen.
    – Die Entfremdung des Menschen von sich selbst, besonders in ausbeuterischer Arbeit ( wo kein Raum für Kreativität bleibt,
    das ganz individuelle – „unteilbare“ Herz wird ihm so geraubt) ,
    die Entfremdung von seinen Mitmenschen – gemeinschaftliches Mitleben bei der Arbeit und außerhalb von ihr,
    womöglich wird Mit-Leiden unmöglich gemacht,
    die Entfremdung vom Produkt seiner Arbeit ; wie kann er sein „Herz “ darein gelegt haben! ?

    Wer so analysierte und in seiner Religionskritik so sprach, konnte nicht „herzlos“ gewesen sein…

    Zu erkennen auch aus folgenden Worten von K. Marx:

    “ Die Religion ist der S e u f z e r der bedrängten Kreatur ( d. Verf. – des ausgebeuteten Menschen, heut auch aller Lebewesen und der gesamten Natur),
    das G e m ü t einer h e r z l o s e n W e l t , wie sie der Geist geistloser Zustände ist. “
    ( Zitiert wird meistens nur: Sie sei „Opium“ )

    Die Frage bleibt immer wieder: Wir kriegen wir die Balance zwischen Herz und sogenanntem „Verstand“ , eher „Vernunft“ , zwischen kreativer Selbstentfaltung und Solidarität bis hin zum solidarischem aktivem Widerstand gegen „herzzerreißende“ Unrechts – und Gewaltzustände “ hin ?
    Die Herzen vieler Menschen wollen ja nicht diese Zustände. Dabei bleibt auch immer die Frage nach Gewaltlosigkeit und Gewalt zur Verhinderung und Aufhebung solcher Zustände.
    Ich vermute, Menschen aus den Widerständen haben sich sicher aus ihrem “ Herzen“
    heraus für ihre so beschrittenen Wege entschieden, womöglich immer auch
    „schweren Herzens“… bewundernswert

    Jetzt wieder einmal meine Bitte um Nachsicht für meinen so langen Kommentar…!

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