Glückwunsch!

Glückwunsch, Herr Bischof Krautwaschl!!

Graz hat endlich einen Bischof. Der Weg dahin war lang – ein Preis auch dafür, dass die Suche nach Kandidaten für das bischöfliche Amt immer noch intransparent und der katholischen Kirche in unserer Zeit unwürdig ist. So wenig Beteiligung ist ein Schwächezeichen der Kirche. und schadet ihr nur.

Ich hätte in der Vergangenheit bei der Weihe mancher Bischöfe nicht – wie es bei der Weihe in der Orthodoxen Tradition üblich ist – dreimal mit dem ganzen Volk „axios estin!“, „würdig ist er!“, gerufen. Und die gewählten Evangelische Bischöfe und Bischöfinnen können sich durchaus sehen lassen. Apropos Bischöfinnen: Neben manchen General- und Provinzoberinnen verblassen manche Bischöfe und Generalvikare, was die Kunst der Leitens und Inspirierens betrifft. Da geht der katholischen Kirche gar viel Potential verloren. Eine Wunde der katholischen Kirche – nicht die einzige. Franziskus, der so für das Heilen von Wunden eintritt: ob er auch an das Heilen der Wunden der Kirche denkt?

Der neue Grazer Bischof kommt aus der Seelsorge, riecht also nach der Herde. Solche Hirten wünscht sich der Bischof von Rom, Papst Franziskus. Nimmt er doch immer mehr bei Bischofsernennungen die Zügel in die Hand. Es wäre ihm zu wünschen. Nur wenn er sich auf immer mehr Ortsbischöfe verlassen kann, kommt er mit seiner epochalen pastoralen Neuausrichtung auch in den Ortskirchen voran.

Man kann gespannt sein, ob Bischof Krautwaschl auch sonst noch Momente am „armen“ Lebensstil von Franziskus übernimmt. Hoffentlich kennt er den Katakombenpakt von 1965, der die Handschrift von Dom Helder Camara trägt und und von dem sich offensichtlich auch Papst Franziskus inspirieren lässt. Es ist dem neuen Bischof zudem zu wünschen, dass ihm seine Priestergemeinschaft halten bleibt. Ehelosigkeit ist in unserer modernen Kultur im wünschenswerten Normalfall in Gemeinschaft eher lebbar.

Die Ernennung eines Mannes aus der eigenen Diözese hat Vorteile. Und nicht zuletzt gehört zur Freude über den neuen Bischof auch die Freude darüber, dass es andere nicht geworden sind.

 

Dieser Beitrag wurde unter Ergebnisse veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu Glückwunsch!

  1. hkarner schreibt:

    Für einen Bischof ist der Web-Auftritt schon höchst sympathisch:
    http://krautwaschl.info/

    Da lässt sich schon einiges Sympathische („Unterwegs sein“, WG“, ) herauslesen. Also bei vielen anderen österr,. Bischöfen (inkl. seinem Vorgänger) könnte ich mir so einen Web-Auftritt nicht vorstellen!

Hinterlasse einen Kommentar