Von: markus-buening…
Gesendet: Dienstag, 4. September 2018 11:33An: Zulehner Paul Michael <paul.zulehner@univie.ac.at>
Betreff: BITTE UM LÖSCHUNG
Sehr geehrter Herr Professor,
ich bitte um Löschung all meiner Aufsätze auf Ihrem Blog.Wir sind völlig unterschiedlicher Auffassung und ich möchte fortan auf keinster Weise Ihren Kurs unterstützen.Bitte respektieren Sie meine Bitte, ich habe auch das Urheberrecht an diesen Texten.Sie können gerne auch all meine Kommentare löschen.Es war ein großer Fehler von mir, Ihnen für eine gewisse Zeit gefolgt zu haben. Ich bereue das sehr.
Gruss
Markus Büning
——————————————————————————————–
Geschätzter Dr. Büning,
Ich hatte Ihre “pontifikale” Fähigkeit immer sehr geschätzt. Sie haben Brücken gebaut, sind wohl deshalb in Ihren Kreisen auch angefeindet worden, sodass ich auch deshalb Ihren Löschungswunsch verstehe. Das Ganze ist deshalb Schade, weil ich in Ihren Texten die Möglichkeit sah, auch Menschen mit anderen Positionen in unserer gemeinsamen Kirche die Ansichten „Andersdenkender“ zu präsentieren. Jeder Ihrer Beiträge war wie eine ausgestreckte Hand, die nie zur Faust geballt war. Dieser vermittelnden Chance setzen Sie nunmehr ein jähes Ende, was ich nicht verstehe, nicht gut finde, aber wie immer eben auch akzeptiere. Danke für allen Einsatz beim Brückenbauen.
Jetzt befinden Sie sich wieder unter Ihresgleichen und da singen alle das gleiche Lied, was die Musiker „eintönig“ nennen. Mir ist eine polyphone Kirche lieber. Ich verhehle auch nicht, dass mir manche rezente Wortmeldungen zur Kirche und zum (Nicht-)Bleiben in ihr ziemlich aufgeregt und umständlich vorkommen. Wenn ich mich am Morgen vor Gott mit hinmeditiere, frage ich geduldig nach seinem heiligen Willen, wie es uns Jesus gelehrt hat. Gott schätzt die stille Treue auch zu seiner verwundeten Kirche – und es ist auch dann seine Kirche, wenn wir (ja letztlich alle mit unseren Sünden, egal welche) versagen und ihr Leuchten verdunkeln.
Ihnen Pace e bene und arbeiten Sie weiter für das Kommen des Reiches Gottes,
Ihr Paul M. Zulehner
Schade, wenn der Dialog unter Erwachsenen in unserer Kirche aus (scheinbar) ideologischen Gründen nicht mehr möglich ist …
Danke , Herr Professor Zu Lehner das Sie sich über all die Jahre ihre Dialogbereitschaft bewahrt haben.Ich denke gern an meine Freisemester kurz nach der Wende in Wien zurück.In herzlicher Verbundenheit Dipl.theol.Norbert Feichtinger